Ein paar Freunde von mir kamen Anfang des Jahres auf die Idee einen 4000er zu besteigen. Auf einer Party erzählte mir dann Nico was so geplant sei – dabei viel auch das Wort Gletscher. Von da an war mir klar, dass ich da unbedingt mit wollte. Es dauerte dann aber noch vier Monate bis es soweit sein sollte.
Das Ziel war das Weissmies (4017m) in den Walliser Alpen. Freitags machten wir fünf (Nico, Thomas, Freddy, Jan und ich) uns auf den Weg Richtung Schweiz. Der obligatorische Zwischenstopp bei einer bekannten Burgerkette durfte natürlich auch nicht fehlen; 15 € für ein Menü fand ich aber auch für schweizer Verhältnisse etwas überteuert. Mittags starteten wir dann in Furggstalden bei Saas-Almagell mit dem Almageller Erlebnisweg in Richtung Almagellerhütte (2894m).
Es war zu Beginn etwas diesig und nebelig und es gab auch einen kurzen Schauer. Diesen haben wir aber gut bei einem Bier und einer Käse-Wurst-Platte in einer kleinen Hütte überstanden. Keine 10 Minuten nach unserem Aufbruch standen wir über dem Dunst und hatten strahlenden Sonnenschein.
Gegen 18:30 und knapp 1000 Höhenmeter später waren wir dann auf der Almagellerhütte und freuten uns schon auf unser Abendessen. Da wir erst in der Spätschicht zum Essen eingeteilt waren, hatten wir noch genug Zeit für ein Bier in den letzten Sonnenstrahlen des Tages.
Morgens um 3 Uhr hieß es dann aufstehen, Sachen packen und frühstücken. Was für eine unmenschlich Zeit. Beim Anziehen der Schuhe vor der Hütte konnte man schon kleine Lichterketten den Berg hinauf wandern sehen. Im Schein der Stirnlampe starteten wir dann um 4 Uhr Richtung Gipfel. Die Schneefelder mehrten sich und hinter uns konnte man schon sehen wie die Bergspitzen der Gipfel Alphubel, Täschhorn, Dom, Distelhorn, Nadelhorn und Tällihorn langsam erhellt wurden. Der Himmel von Sternen übersät die man in der Stadt schon lange nicht mehr sehen kann. Genau deswegen war ich hier.
Nach einer guten Stunde und 300 Höhenmetern waren wir am Zwischenbergpass auf 3200m. Hier konnte man schon sehen wie am Horizont langsam der Tag erwacht. Kurz darauf war es dann an der Zeit die Steigeisen und den Klettergurt an zu legen. Zuvor waren wir nur auf Fels und etwas Schnee unterwegs, aber jetzt sollten große vereiste Schneefelder und steilere Anstiege folgen.
Nach dem Schneefeld ging es nun den Felsgrad Richtung Gipfel nach oben. Sah von unten gar nicht so weit aus. Was auch stimmte, denn dass was ich mir da ansah war auch nicht der Gipfel. Gegen 9:30 hatten wir den Vorgipfel erreicht.
In der Zwischenzeit kamen uns auch schon die ersten Gipfelstürmer wieder entgegen, die nach eigener Aussage bereits um 8 Uhr auf dem Gipfel waren. Irgendwie kaum vorstellbar. Kurz vor 10 Uhr standen wir dann endlich auf dem Gipfel und Freddy zauberte einen der überteuerten Burger vom Vortag aus Tasche. Welch ein Genuss in 4000m Höhe.
Der Abstieg Richtung Weissmieshütte (2726m) sollte sich etwas schwieriger gestalten wie ich es mir dachte. Der Schnee war nicht mehr so schön gefroren wie beim Anstieg, sondern matschig von der Sonne und den vielen Menschen die an diesem Morgen bereits hier oben waren. Ständig musste man aufpassen, dass man nicht weg rutscht. Da ich meine Kamera in einer Tasche vor der Brust trug, habe ich eigentlich nicht gesehen wo ich hin trete. Ich kann nicht sagen ob es die Höhe war oder der Unterzucker, aber irgendwann bin ich ständig ausgerutscht. Total entnervt hab ich dann meine Kamera in den Rucksack gepackt und Freddy hat mich mit Cola versorgt. Danach ging es wieder einigermaßen.
Um 12 Uhr waren wir dann auf dem Gletscher. Da der Abstieg bis zur Hütte keine 2 Stunden mehr dauern sollte, hatten wir uns dazu entschieden Spaltenbergung zu üben. Die erste Spalte die Nico sich aussuchte war aber selbst für ihn doch etwas zu flach, ging sie ihm doch gerade mal bis zur Hüfte. Die nächste war dann etwa 15m tief, also genug Spielraum nach unten. Jan stand sofort mit zwei Eisschrauben parat und kurze Zeit später konnten wir schon anfangen. Wenn man richtig gesichert ist, ist es schon beeindruckend in einer Gletscherspalte, aber einfach mal reinfallen und hoffen, dass alle richtig reagieren – nein danke. Nach einer guten Stunden machten wir uns dann auf den Weg Richtung Weissmieshütte.
Am Sonntag Morgen stiegen wir dann weiter ab zur Bergstation Kreuzboden. Da wir keine Lust hatten den ganzen Weg zum Auto zu laufen, haben wir uns hier Monstertrottis (Roller mit Riesenreifen) ausgeliehen. Damit konnten wir die 11 km in kürzester Zeit und mit verdammt viel Spaß bewältigen.
Es war eine tolle Erfahrung und freue mich schon auf den nächsten 4000er im kommenden Jahr.
Sehr geile Bilder! Machen echt neidisch!
Ne Gletschertour steht auch noch auf meiner Wunschliste. Hoffe das es nächstes Jahr klappt. Auf jeden Fall machen die Bilder Lust auf eine ausgiebige Schneewanderung! 🙂
Klasse Bilder, man kann manchmal sogar die Steigung erkennen! Die Tour sieht vielversprechend aus. Und siehst Du, die Tasche ist unpraktisch beim runterlaufen. Aber einen besseren Vorschlag hab ich bei Deinem 2 kg Gespann von Kamera auch nicht. Die Peak-Design-Halterung die ich benutze ist da vermutlich nicht mehr geeignet.
wow 4k …
great photos, but thisnk this one is my fave
http://www.der-ex.net/wp-content/uploads/2013/11/DSC4530.jpg
Hammer Bilder und super Bericht!
[…] Lagginhorn in dem schönen Schweizer Kanton Wallis sollte nach dem Weissmies mein zweiter 4000er werden. Diese Jahr wollten wir die Tour etwas gemütlicher angehen und […]